Heinrich Grüber

deutscher ev. Theologe; 1945 an der Marienkirche in Berlin (Ost); Mitglied der "Bekennenden Kirche"; gründete 1937 eine Hilfsstelle für christliche Rassenverfolgte; im KZ interniert 1940-1943; Bevollmächtigter des Rats der EKD bei der Regierung der DDR 1949-1958; Veröffentl. u. a.: "Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten"

* 24. Juni 1891 Stolberg/Rhld.

† 29. November 1975 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1976

vom 23. Februar 1976

Wirken

Heinrich Grüber wurde als Sohn eines Lehrers am 24. Juni 1891 im rheinischen Stolberg geboren. Er ist mütterlicherseits Abkömmling einer Hugenottenfamilie und studierte an den Universitäten Bonn, Berlin und Utrecht u.a. bei Adolf v. Harnach, Karl Holl, Alfred Deissmann und von Millamowitz-Möllendorf Theologie und Philosophie. Nach dem Ersten Weltkrieg war er Pfarrer im Ruhrgebiet und in der Inneren Mission tätig. Unter dem Nationalsozialismus wurde er 1933 verdrängt, konnte dann aber als Pfarrer in Kaulsdorf bei Berlin wieder eine seelsorgerische Tätigkeit entwickeln, die sich besonders auf die Betreuung der christlichen Juden erstreckte. Sie erweiterte sich bald zu einem rettenden Hilfsdienst für verfolgte Juden beim Übergang über die holländische Grenze. In Kaulsdorf gründete G. auch die erste Bekennende Gemeinde. So machte er sich dem herrschenden Regime alsbald mißliebig, wurde 1940 verhaftet und nach dem KZ Sachsenhausen ...